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  Vermehrung und Aufzucht 1
 



Vermehrung und Aufzucht von Orchideen  auf den Philippinen

 

Dies soll keine wissenschaftliche Abhandlung sein, sondern hier berichte ich über meine Erfahrungen als Orchideenliebhaber. Natürlich unterscheidet sich die Vermehrung und Aufzucht von Orchideen hier auf den Philippinen von der in Deutschland, da wir hier im "Mutterland" der Orchideen leben und das Klima dieses begünstigt. Dies sind eigentlich die besten Aussichten Orchideen erfolgreich zu vermehren und zu halten.


Man unterscheidet grundsätzlich vier  Arten der Vermehrung, die generative (über Samen) und die vegetative (über Ableger). Die
Vermehrung z.B. Meristem- und Nodienvermehrung sei an dieser Stelle nur erwähnt, wer aber mehr darüber wissen möchte kann sich hier informieren:  Lotte & Thomas Orchideen


Generative Vermehrung


In beiden Fällen ist Geduld gefragt und man muss das nötige Fingerspitzengefühl für die erfolgreiche Nachzucht entwickeln.

Vegetative Vermehrung



Hier werde ich nur kurz auf die generative Vermehrung eingehen, da ich dies lieber den „Fachleuten“ überlasse.

 

Die generative Vermehrung.

 

Hierfür ist es notwendig, eine Orchidee zu finden, die entweder durch Pollinentransfer oder durch künstliche Befruchtung Samenkapseln gebildet hat. Diese trocknen dann aus und beinhalten eine Vielzahl keimfähiger Samen, die auf geeignetem Nährboden und unter bestimmten Voraussetzungen zu kleinen Orchideen heranwachsen. Ist die Mutterpflanze nicht identisch mit dem „Samenspender“ so entstehen Hybriden, die auch zum Teil hier auf den Philippinen in der Natur vorkommen.

 

Ich selbst habe nun das Glück gehabt, dass sich durch natürliche Befruchtung an einer meiner Orchideen Samenkapseln gebildet haben.

 

 

Natürlich habe ich einen Versuch gestartet und eine der Samenkapseln geöffnet

Die beiden folgenden Bilder zum Vergrößern anklicken. Um wieder zur Webseite zu gelangen, die Zurückfunktion des Browsers benutzen.

 

 

und die Samen auf ein Stück Baumrinde eingebracht, welches ich vorher gut gewässert habe. Die so behandelte Rinde habe ich dann in eine Glasschale mit Wasser gegeben, jedoch so, dass das Wasser nur unterhalb der Rinde ist, sie aber ein wenig feucht hält.


 

 

Der Versuch läuft noch, verspricht aber erfolgreich zu sein.

Parallel dazu läuft noch ein zweiter versuch und zwar mit einer Cymbidium.

 

Hier die Gesamtpflanze.


 
Und hier eine Einzelblüte.

 
Bei der Bestäubung habe ich ein wenig nachgeholfen und hatte zu meinem erstaunen das Glück, dass sich nach nicht zu langer Zeit Samenkapseln bildeten. Sie sind im Gegensatz zu den anderen Samenkapseln, die ich bisher gesehen habe, sehr groß.


 

Nach dem ich diese getrocknet habe platzte die Hülle auf und es kamen viele Samen zum Vorschein. 


 

Zum weiteren abtrocknen habe ich dann die Samenkapsel vorsichtig geteilt und die einzelnen Segmente in die Sonne gelegt.

 

Gleichzeitig habe ich dann Baumrinde passend für die Aufzuchtgläser zurecht geschnitten und anschließend über Wasserdampf gehalten, so dass keine unerwünschten Pilze oder dergleichen sich bilden können. 


 

Dann habe ich auf die Rinde die Samen aufgebracht  


 

und in die dafür vorbereiteten Gläser gelegt und anschließend die Aufzuchtgläser verschlossen.




Die Vegetative Vermehrung

Durch die vegetative Vermehrung hat man die Möglichkeit eine vollständige Kopie der Mutterpflanze zu erzeugen.. Die Ableger sind zu 100% mit der Mutterpflanze identische Orchideen und fortpflanzungsfähig.

Die einfachste Form der vegetativen Vermehrung ist sicherlich die, einer  Mutterpflanze Ableger zu entnehmen. Es gibt verschiedene Arten von Ablegern die sich je nach Art der Mutterpflanze unterscheiden. Am besten zu Handhaben und mit den größten Aussichten auf Erfolg ist es einer Mutterpflanze ein so genanntes Kindel (der Ausdruck ist wohl selbsterklärend) zu entnehmen, welches sich zumeist an einem Blütenstand bildet. Diese Art der Vermehrung ist besonders bei weniger großen Orchideen angebracht.

Bei meinen Orchideen hier auf den Philippinen bilden sich regelmäßig solche „Kindel“ die man zuerst einmal als kleinen Spross  am zumeist langen Blütenstand findet. Manchmal hat man das Glück, dass sich zugleich mehrere Ableger an gleicher Stelle bilden, so genannte „Multikindel“, gleichzusetzen mit Mehrlingsgeburten. Da sie alle identisch sind könnte man auch den Vergleich zu eineiigen Zwillingen heranziehen.

Hier einige Bilder von verschieden Orchideenarten die durch Anklicken vergrößert werden könnenZur Webseite geht es wieder über dem Zurückbutton ihres Browsers

 










Entdeckt man so einen Spross, ist abwarten angesagt. Die Entwicklungszeit bis hin zum entnehmbaren Ableger ist von Pflanze zu Pflanze sehr unterschiedlich und kann bis über ein Jahr dauern.


Die einzelnen Entwicklungsstufen.

Hier zeigt sich gerade ein Ableger

Nach einiger Zeit bilden sich dann die erten Wurzeln. Hier bei einer Phalaenopsis intermedia


Wenn der Ableger sich soweit entwickelt hat, ist es an der Zeit ihn von der Mutterpflanze zu trennen


Nun ist das Feingefühl des Züchters gefragt, wann er den Ableger der Mutterpflanze entnimmt. Grundsätzlich sollte du Jungpflanze jedoch schon mindestens zwei Blätter gebildet haben und über genügend eigenes Wurzelwerk verfügen.

In den Fachberichten lese ich immer wieder, dass man nun mit „sterilstem Werkzeug“ den Ableger von der Mutterpflanze vorsichtig trennen soll. Das mag in Europa notwendig sein, hier aber eher unüblich. Man nimmt eine scharfe Gartenschere und durchtrennt die „Nabelschnur“ die den Ableger noch an der Mutterpflanze festhält. Bei größeren Orchideen, wie der Arachnis flos - aeris, wo die Mutterpflanze bis zu über einem Meter Duchmesser haben kann,

Ktitker werden sagen:

Ein steriles Werkzeug wird in der Literatur empfohlen weil dadurch sichergestellt wird, dass man keine Krankheiten verbreitet. Schneidet man beispielsweise eine mit einem Virus befallene Pflanze und benutzt die selbe Klinge bei einer gesunden Pflanze, dann stehen die Chancen hoch, dass man den Virus auf die gesunde Pflanze überträgt.


wie schon vorher bemerkt, kennt man dass hier (außer evtl. bei den großen Orchideenfarmen) nicht. Die Leute hier haben sehr wahrscheinlich noch nie etwas von "sterilem Werkzeug" gehört und trotzdem ist ihre Art, Orchideen zu vermehren erfolgreich.

 


schneidet man mit einem scharfen Messer großzügig um den Ableger herum ein Teilstück des Wurzelballens heraus.

 

Ab jetzt sind es eigenständige Pflänzchen und es will behutsam behandelt werden.





 


 
 
  (c) by red-schumi  
 
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